"Ba Man Bemoon" (Bleib bei mir), ein Song von Sirvan Khosravi.
mp3 zum Runterladen: Sir-1: Ba Man Bemoon
Sag das du bei mir bleibst
Sag das du das Gedicht der Liebe singst
Wenn es regnet
Sing ich wieder über dir
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Mittwoch, 27. Februar 2008
Hichkas: Baa Ham (Zusammen)
"Baa ham" (Zusammen), ein Song von Hichkas.
mp3 zum Runterladen: Hichkas: Baa ham
Übersetzung des Textes:
Chorus:
Alle Hand auf Hand
Die Flagge hoch
Diese Katze war mal ein Tiger
Ich will etwas sagen, bitte hört alle zu
Reisen wir ein bisschen in unsere Gedanken
Ich will euch wahre Geschichten erzählen
Deutschland wurde im 2. Weltkrieg zerstört
Jetzt sind wir im Jahr Eins, Drei,
was? Acht und Fier (iranische Jahr 1384 = 2006)
Guck wie Deutschland jetzt aussieht
Es ist nichts zu sehen von den zerstörten Städten
Und den Schädeln die unter der Erde verfaulten
Weil Sie alle zusammen gehalten haben
Alle haben sich gegenseitig geholfen
Und keiner dachte nur an sich
Sie haben eine Perle erschaffen
Sagt es ehrlich
Wir müssen richtig zuhören und mit Herz und Seele arbeiten
Wir legen gemeinsam Stein auf Stein
Damit wir Iran ganz oben in die Liste eintragen können
Die große Museen der Welt zeigen unsere Zivilisation
Das zeigt das wir zu lange gewartet haben
Diese Katze (Iran) war mal ein Tiger
Ein Riesen Tiger von Westen bis Osten
Komm, stärken wir die Katze zusammen
Beschleunigen wir das erreichen der spitze der Liste
Chorus
Wir sind aus den gleichen Fleisch und Blut
Wir sind vom gleichen Volk
Wenn ihr wollt können wir mit dem Aufbau beginnen
Es ist eine Schande nichts zu Sagen
Es ist eine Schande nichts zu Tun
Wenn Iran unten ist, ist es eine Schande zu Sitzen,
Gucken und nichts zu Tun
Kommt alle, Arbeit, alte Erfahrung und neues Wissen
Kommt, zusammen sind wir ein Berg
Geben wir dieser 3-Farbigen Flagge eine Seele
Kommt, bringen wir die Flagge bis zum Gipfel
Alle Hürden müssen wir mit der Hand zerbrechen
Die Wahl ist unser Recht
Wir wollen nicht jeden hoch lassen
Meine Wahl zwischen Schlecht und Schlechter ist Schlecht
Das ist meine Meinung, egal ob Gut oder Schlecht
Chorus
Download Link: http://rapidshare.com/files/95403189/baaham.mp3
mp3 zum Runterladen: Hichkas: Baa ham
Übersetzung des Textes:
Chorus:
Alle Hand auf Hand
Die Flagge hoch
Diese Katze war mal ein Tiger
Ich will etwas sagen, bitte hört alle zu
Reisen wir ein bisschen in unsere Gedanken
Ich will euch wahre Geschichten erzählen
Deutschland wurde im 2. Weltkrieg zerstört
Jetzt sind wir im Jahr Eins, Drei,
was? Acht und Fier (iranische Jahr 1384 = 2006)
Guck wie Deutschland jetzt aussieht
Es ist nichts zu sehen von den zerstörten Städten
Und den Schädeln die unter der Erde verfaulten
Weil Sie alle zusammen gehalten haben
Alle haben sich gegenseitig geholfen
Und keiner dachte nur an sich
Sie haben eine Perle erschaffen
Sagt es ehrlich
Wir müssen richtig zuhören und mit Herz und Seele arbeiten
Wir legen gemeinsam Stein auf Stein
Damit wir Iran ganz oben in die Liste eintragen können
Die große Museen der Welt zeigen unsere Zivilisation
Das zeigt das wir zu lange gewartet haben
Diese Katze (Iran) war mal ein Tiger
Ein Riesen Tiger von Westen bis Osten
Komm, stärken wir die Katze zusammen
Beschleunigen wir das erreichen der spitze der Liste
Chorus
Wir sind aus den gleichen Fleisch und Blut
Wir sind vom gleichen Volk
Wenn ihr wollt können wir mit dem Aufbau beginnen
Es ist eine Schande nichts zu Sagen
Es ist eine Schande nichts zu Tun
Wenn Iran unten ist, ist es eine Schande zu Sitzen,
Gucken und nichts zu Tun
Kommt alle, Arbeit, alte Erfahrung und neues Wissen
Kommt, zusammen sind wir ein Berg
Geben wir dieser 3-Farbigen Flagge eine Seele
Kommt, bringen wir die Flagge bis zum Gipfel
Alle Hürden müssen wir mit der Hand zerbrechen
Die Wahl ist unser Recht
Wir wollen nicht jeden hoch lassen
Meine Wahl zwischen Schlecht und Schlechter ist Schlecht
Das ist meine Meinung, egal ob Gut oder Schlecht
Chorus
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Donnerstag, 21. Februar 2008
Yas Feat. Amin - Hoviate Man (Videoclip)
Das Video zum Song "Hoviate Man" (Meine Identität) von Yas feat. Amin zum runterladen: http://rapidshare.com/files/94545960/Yas_Feat._Amin_-_Hoviate_Man.avi
dieser Song ist gegen den Film 300.
Taham: Shahnameh (Videoclip)
Das Video zum Song "Schahnameh" von Taham zum runterladen: http://rapidshare.com/files/93807874/Taham-Shahnameh_persian_Rap_.avi
Pishro, Tohi, Tatalou and Rouzbeh - Boro Az Pishe Man (Videoclip)
Das Video zum Song "Boro az Pishe Man" (Geh weg von mir) von Pishro, Tohi, Tatalou und Rouzbeh zum runterladen: http://rapidshare.com/files/93800492/Pishro__Tohi__Tatalou_and_Rouzbeh_-_Boro_Az_Pishe_Man.avi
Erfan: Sad Ghasam (Videoclip)
Das Video zum Song "Sad Ghasam" (100 Beschwörungen) von Erfan (aus der USA) zum runterladen: http://rapidshare.com/files/93791762/Erfan_-_Sad_Ghasam.avi
Yas feat. Rastin: Be Omide Iran
Be Omide Iran (in Irans Hoffnung), ein Song von Yas feat. Rastin
mp3 zum Runterladen: Yas: Be Omide Iran
Übersetzung des Textes:
Lass mich für 3 Minuten in dein Herz
Damit ich dir den Iran und die Beziehungen zeige
Das sind Themen von Gestern und Heute, steh auf
Iran ist von ein tödlichen Virus befallen
Wir brauchen keine politischen Reden mehr
Wir brauchen keine ausländischen Feinde mehr
In Iran herrscht jetzt reiner Psycho-Terror
Wir überfallen uns gegenseitig, Verrückte und Gesunde
Du gehst mit ein schwachen und kranken Körper
Um mit den Problemen deines Lebens zu kämpfen
Wenn wir uns sehen nennen wir uns Freund und Helfer
Wenn wir gehen beschimpfen wir uns aufs schlimmste
Wir sehen uns gegenseitig wie Mörder an
Wir hören nicht mehr auf die inneren Gefühle
Um uns herum sind alles Parteien des Windes (richten sich nach den Wind, haben keine feste Meinung)
Wenn du ihnen nützt bleiben sie bei dir
So viele Mädchen die beim Hören des Namen „Kaufmann“
Sofort sagen das es die beste Chance zum Heiraten ist
Was ist den Liebe? Vergiss es!
Falls du die Liebe siehst, grüß sie von mir
So viele Väter die unter Schulden stehen
Die Kinder denken ihre Väter sind alle Ölminister
Jeder hat sein eigenen Namen umarmt
Das ist kein Fortschritt, das ist Rückschritt
Chorus:
Hilfe vor so viel Ungerechtigkeit
Ich will mich von der Traurigkeit befreien
Ich schreie vor Ungerechtigkeit
Weil meine Existenz verschwindet
Alle Schmerzen sind in mein Herz
Der Grund liegt vor 7 Jahren
Tage des Weinen, der Tränen und der Trauer
Und ich in den Gedanken ob die Gäste genug zu Essen haben
Ich sagte jemanden, komm und sein ein gütiger Mann
Es ist nicht wichtig das mein Vater 7 Checke von dir hatte
Sein Gütig und gib uns die Hälfte des Geldes
Er sagte ich Schuldete das Geld deinen Vater, der ja jetzt Tot ist
Das sind Erinnerungen die ich in mein Heft schreibe
Mein Stift holt die Wörter und ich schreibe sie
Das macht mich traurig und wütend
So das ich nicht mehr Atmen kann
Vielleicht siehst du keine Verbindung zwischen Iran und meine Erinnerungen
Ich meine ich habe schlechte Erinnerungen über hier, aber
Hier ist mein Vaterland
Iran ist der einzige Grund meiner Existenz
Chorus
Unsere Beziehungen, Benehmen und Verhalten
Wird langsam dreckiger als Teherans Luft
Viele Sagen Iran ist ein Käfig
Und du musst es verlassen um einfach zu Atmen
Einige Sagen das ist in unser Blut eingedrungen
Aber der Grund ist das Öl- und Benzingeld
Deshalb und weil es kein Sicherheitsgefühl gibt
unterstützen wir uns nicht gegenseitig bei Probleme
aber komm nach Vorne, du kannst dich aufbauen, du schaffst es
wieso bestrafen wir uns gegenseitig wegen Geld?
Hey Iraner/in, ich finde es gut wenn du Fortschritte machst
Also komm, wir brechen diese parallelen Linien
Ich weis, wir Iraner/in sind stolz auf unsere Vergangenheit
Auf unsere Geschichte
Aber ich schwöre bei Gott das ist alles vergangen
Was sind wir jetzt?
Was haben wir für unsere Zukunft?
Komm Iraner/in
Komm wir halten unsere Hände
Das Irans Zukunft auf uns Stolz sein kann
mp3 zum Runterladen: Yas: Be Omide Iran
Übersetzung des Textes:
Lass mich für 3 Minuten in dein Herz
Damit ich dir den Iran und die Beziehungen zeige
Das sind Themen von Gestern und Heute, steh auf
Iran ist von ein tödlichen Virus befallen
Wir brauchen keine politischen Reden mehr
Wir brauchen keine ausländischen Feinde mehr
In Iran herrscht jetzt reiner Psycho-Terror
Wir überfallen uns gegenseitig, Verrückte und Gesunde
Du gehst mit ein schwachen und kranken Körper
Um mit den Problemen deines Lebens zu kämpfen
Wenn wir uns sehen nennen wir uns Freund und Helfer
Wenn wir gehen beschimpfen wir uns aufs schlimmste
Wir sehen uns gegenseitig wie Mörder an
Wir hören nicht mehr auf die inneren Gefühle
Um uns herum sind alles Parteien des Windes (richten sich nach den Wind, haben keine feste Meinung)
Wenn du ihnen nützt bleiben sie bei dir
So viele Mädchen die beim Hören des Namen „Kaufmann“
Sofort sagen das es die beste Chance zum Heiraten ist
Was ist den Liebe? Vergiss es!
Falls du die Liebe siehst, grüß sie von mir
So viele Väter die unter Schulden stehen
Die Kinder denken ihre Väter sind alle Ölminister
Jeder hat sein eigenen Namen umarmt
Das ist kein Fortschritt, das ist Rückschritt
Chorus:
Hilfe vor so viel Ungerechtigkeit
Ich will mich von der Traurigkeit befreien
Ich schreie vor Ungerechtigkeit
Weil meine Existenz verschwindet
Alle Schmerzen sind in mein Herz
Der Grund liegt vor 7 Jahren
Tage des Weinen, der Tränen und der Trauer
Und ich in den Gedanken ob die Gäste genug zu Essen haben
Ich sagte jemanden, komm und sein ein gütiger Mann
Es ist nicht wichtig das mein Vater 7 Checke von dir hatte
Sein Gütig und gib uns die Hälfte des Geldes
Er sagte ich Schuldete das Geld deinen Vater, der ja jetzt Tot ist
Das sind Erinnerungen die ich in mein Heft schreibe
Mein Stift holt die Wörter und ich schreibe sie
Das macht mich traurig und wütend
So das ich nicht mehr Atmen kann
Vielleicht siehst du keine Verbindung zwischen Iran und meine Erinnerungen
Ich meine ich habe schlechte Erinnerungen über hier, aber
Hier ist mein Vaterland
Iran ist der einzige Grund meiner Existenz
Chorus
Unsere Beziehungen, Benehmen und Verhalten
Wird langsam dreckiger als Teherans Luft
Viele Sagen Iran ist ein Käfig
Und du musst es verlassen um einfach zu Atmen
Einige Sagen das ist in unser Blut eingedrungen
Aber der Grund ist das Öl- und Benzingeld
Deshalb und weil es kein Sicherheitsgefühl gibt
unterstützen wir uns nicht gegenseitig bei Probleme
aber komm nach Vorne, du kannst dich aufbauen, du schaffst es
wieso bestrafen wir uns gegenseitig wegen Geld?
Hey Iraner/in, ich finde es gut wenn du Fortschritte machst
Also komm, wir brechen diese parallelen Linien
Ich weis, wir Iraner/in sind stolz auf unsere Vergangenheit
Auf unsere Geschichte
Aber ich schwöre bei Gott das ist alles vergangen
Was sind wir jetzt?
Was haben wir für unsere Zukunft?
Komm Iraner/in
Komm wir halten unsere Hände
Das Irans Zukunft auf uns Stolz sein kann
mp3 zum Runterladen: http://rapidshare.com/files/93696578/YAS_-_Be_Omide_IRAN__Ft._Rastin_.mp3
Mittwoch, 20. Februar 2008
Irans heimliche Rockszene
Von Alessandro Topa
Text: F.A.Z., 14.02.2008, Nr. 38 / Seite 42
Arash Sobhani ist eigentlich Architekt. Dass der Siebenunddreißigjährige im Nebenberuf zum derzeit einflussreichsten iranischen Rockmusiker werden konnte, verdankt er seiner Auswanderung nach Kalifornien und den Medien in der Neuen Welt: Das noch in Teheran aufgenommene Debüt seiner Band Kiosk war 2005 das erste Album aus dem iranischen Untergrund, das bei iTunes zu haben war; das zweite Album führt nun seit Monaten die persischen Verkaufscharts im Internet an. Die amerikanischen Konzerte der Band sind ausverkauft - es gibt eine große iranische Diaspora in den Staaten -, die Klicks bei YouTube werden bald die Millionenschwelle überschreiten, und neulich wurde der scharfzüngige Liedermacher sogar nach Stanford geladen, um einen Vortrag zu halten. Thema: Underground-Musik in Iran.
Zwei Jahrzehnte war Sobhani im Teheraner Untergrund aktiv. Zwischen 1980 und 1988, den Jahren des Krieges gegen den Irak, stand das öffentliche Musikleben still. Nicht nur die Teheraner Symphoniker lösten sich auf, selbst traditionelle persische Musik durfte kaum gespielt werden. Doch indem der Klerus Musik zu Teufelswerk erklärte, trieb er die junge Generation in die verbotenen Klangparadiese des Westens. „Als wir 1987 die Band Tatar2 gründeten, gab es kaum Bands. Entsprechend oft wurde ich von den Revolutionswächtern angehalten, weil ich eine Gitarre trug. Es herrschte Krieg, Chomeini war noch am Leben und Iran eher wie ein kommunistisches Land. Es gab natürlich kein Gesetz, das verbot, öffentlich Gitarren zu tragen. Aber die politische Atmosphäre vermittelte einem durchaus das Gefühl, etwas Falsches zu tun.“
„Musik war das Einzige, das vergessen machte, was man täglich erlebte“
Tatar2 machten englischsprachige Protestsongs, die sie bei Hauskonzerten Freunden vorspielten. Bob Dylan und Pink Floyd waren ihre Helden. „Musik war wie Morphium für uns. Wir hassten die Eindringlinge und wollten unser Land verteidigen. Doch zugleich wurden wir - die Mehrheit der Iraner - vom Regime unserer Rechte beraubt, gedemütigt oder gar getötet. Musik war das Einzige, das vergessen machte, was man täglich erlebte: einerseits den Krieg, andererseits die Zerstörung der Gesellschaft.“
Zum Thema
Zu Beginn der Ära des pragmatischen Präsidenten Rafsandschani traten die geburtenstarken, von der Make-Love-and-War-Bevölkerungspolitik des Revolutionsführers Chomeini hervorgebrachten Jahrgänge ins Bewusstsein der Machthaber. Als die Kinder der Revolution nach dem Krieg zu Teenies heranwuchsen, habe die Islamische Republik begriffen, dass sie diesen ein Minimum an Freiheit zugestehen müsse, analysiert Sobhani die Situation um 1990. So begann ein bis heute anhaltender Prozess der politisch kontrollierten Reintegration der Musik ins tägliche Leben einer Bevölkerung, die heute im Durchschnitt vierundzwanzig Jahre jung und dementsprechend musikhungrig ist.
Vor zehn Jahren schossen die Bands wie Pilze aus dem Boden
Für Musiker wie Arash Sobhani hingegen begann der Kampf mit der Zensur. Mitte der neunziger Jahre fing er an, Texte auf Farsi zu schreiben. Er habe versucht, so konservativ wie möglich zu klingen, um mit seiner damaligen Band Raaz-e Shab (Rätsel der Nacht) ein Rock-Album aufnehmen und veröffentlichen zu dürfen. „Ursprünglich wollten wir uns Esm-e Shab (Name der Nacht) nennen, doch das war ein militärisches Codewort. Also mussten wir uns umbenennen. Nach der langwierigen Zensur jeder zweiten Textzeile brauchten wir schließlich nur noch einige Leute im Erschad-Ministerium, dem Ministerium für Kultur und islamische Führung, zu bestechen, um die Veröffentlichungserlaubnis zu erhalten.“
In der Amtszeit des Reformers Chatami schossen die Bands ab 1997 wie Pilze aus dem Boden. Raaz-e Shab zählten zu den Pionieren einer aufblühenden Musikszene und konnten als Erste größere Konzerte vor Tausenden von Zuhörern geben. „Ich erinnere mich an einen Gig, den wir nach den Studentenunruhen vom Sommer 1999 an der Amir-Kabir-Universität hatten. Da konnte ich förmlich sehen, wie aufmerksam die Studenten unseren Texten lauschten. Sie suchten nach dem Rock-Element darin, das sie zum Schreien und Protestieren animiert. Aber die Zensur hatte fast alles weichgespült.“
Wie so vielen Iranern ist auch Sobhani noch immer die Enttäuschung über jenen Mann anzumerken, für den siebzig Prozent der Wähler stimmten, weil er mehr Demokratie versprochen hatte. „Wir brauchten alle eine gewisse Zeit, um zu begreifen, dass die Reformer bloß eine Art demokratische Fata Morgana waren. Anfangs dachten wir, es würde nur noch zwei Jahre dauern, bis wir endlich alles singen können.“ Länger wollte der Sänger und Gitarrist nicht warten. Noch während der Aufnahmen zum zweiten Album von Raaz-e Shab stellte er die Selbstzensur ein und begann, an jenen politischen Liedern zu feilen, für die Kiosk heute berühmt ist. „Ich hatte das Gefühl, endlich die Formel gefunden zu haben, um Farsi mit Rockmusik zu kombinieren. Ich wollte über gesellschaftliche Themen singen und unabhängig von der Mafia in der Musikindustrie sein.“
Zwischen Sakro-Pop und Dancefloor schmachtende Gruppen werden protegiert
Die Günstlinge der üblichen Vetternwirtschaft in der Musikindustrie kennt heute jedes iranische Großstadtkind: in Gestalt verkitschter, zwischen Sakro-Pop und Dancefloor schmachtender Gruppen wie Arian oder Pesaran-e Aftab (Söhne der Sonne). Von Genehmigungen bis hin zu Sendezeit im staatlichen Rundfunk werde solchen Bands alles zugeschoben, erläutert Sobhani. „Die CDs solcher Gruppen werden schnell und flächendeckend vertrieben, so dass man ihre Musik in den entlegensten Landesteilen kauft, während andere Platten selbst in Teheran schwer zu finden sind. Sie werden so protegiert, dass sie in den frommsten Käffern auftreten können.“
In der Tat: Kaum eine Gruppe ist so populär bei Teenagern wie die sechs Jungs und drei Mädels von Arian, die im Jahre 2000 als erste Musikanten seit der Revolution gemeinsam mit dem anderen Geschlecht auf der Bühne stehen durften, wobei weiblicher Sologesang nach wie vor tabu ist. Und wenn Chris de Burgh im Sommer tatsächlich als erster westlicher Rockstar in Iran auftreten wird, wie die Agentur Fars kürzlich meldete, dann wird Arian das Vorprogramm gestalten. Denn der in Iran beliebte irische Troubadix kommt auf Einladung des einflussreichen Managements der Band.
Jeder, der etwas auf seinen Musikgeschmack hält, hört Musik aus dem Exil
Die Existenz selbst solcher Gruppen und Events wäre freilich vor zehn Jahren noch unvorstellbar gewesen. Aber die Einsicht, nicht wirksam eindämmen zu können, was per Satellit oder Internet auf die Bildschirme gelangt, hat das Regime veranlasst, mediale Gegenspieler aufzubauen. Nicht nur gegen den erotomanen Schmalz-Pop aus Los Angeles, wo über 600.000 Iraner in „TehrAngeles“ leben und auf manchen Satellitensendern die Entwicklungspotentiale eines schlechten persischen Geschmacks erkundet werden, sondern auch und gerade gegen die Protagonisten der iranischen Untergrundszene.
Babak Khiavchi hat 2005 das Label Bamahang in Kanada gegründet, um dieser Szene als Plattform zu dienen. „Musik“, so erläutert er diplomatisch, „besitzt eine enorme Macht, soziale und kulturelle Botschaften zu senden. Der Pop aus L.A. hat diese Potentiale jahrelang dem Massengeschmack und dem Geld geopfert.“ Es fällt auf, dass Khiavchi nicht von politischen Botschaften spricht. Wer die Stars des Untergrunds veröffentlicht, der muss vermutlich auch etwas leiser treten. Einige der Künstler, die er unter Vertrag hat, leben wie das populäre Trio Sarakhs nach wie vor in Iran. Andere wie die lyrischen Altmeister O-Hum, Sobhanis Kiosk oder die hochbegabten Reggae-Gören von Abjeez operieren inzwischen von Europa und den Vereinigten Staaten aus. In Iran kennt und hört sie dennoch jeder, der etwas auf seinen Musikgeschmack hält.
„Musik und Bloggen sind die einzigen Ausdrucksformen, die unsere Jugend hat“
„Wir erhalten täglich Demos von iranischen Bands“, berichtet Khiavchi erfreut und besorgt zugleich: „Aber wenn wir eine musikalische Identität gewinnen wollen, dann brauchen wir unverwechselbare persische Elemente in unserer Musik. Die iranische Staatsbürgerschaft der Künstler reicht nicht aus.“ In dasselbe Horn stoßen auch renommierte Online-Magazine wie „Zirzamin“ oder „TehranAvenue“. Dessen jährlicher virtueller Musikwettbewerb ist zu einem Forum des Untergrunds geworden. Dort war jüngst zu lesen, dass „englische Texte noch keine innovative Musik machen“ und die iranische Alltagsrealität „am besten durch die persische Sprache reflektiert“ werde. Das ist vermutlich richtig; den Hunger nach Anerkennung jenseits der persischsprechenden Community stillt es nicht.
Arash Sobhani, dessen diagnostische, sämtliche Register des Persischen nutzenden Texte für viele zum Leitstern geworden sind, macht sich indessen keine Sorgen. „Musik und das Bloggen sind die einzigen Ausdrucksformen, die unsere Jugend hat. Insbesondere Rap ist inzwischen wahnsinnig populär, da man gar nicht musikalisch sein muss, um sich den Frust von der Seele zu schimpfen. All dies wird in dieser Generation großen Einfluss auf den Begriff von Öffentlichkeit haben, da die Musiker schon heute als deren Sprachrohr fungieren. Ich bin daher zuversichtlich, dass man schon bald bedeutsamere und weitaus rebellischere Musik aus Iran hören wird.“ Wie man die macht - das hat Sobhani seinen Nachfolgern im Teheraner Untergrund schon mal gezeigt.
Arash Sobhani ist eigentlich Architekt. Dass der Siebenunddreißigjährige im Nebenberuf zum derzeit einflussreichsten iranischen Rockmusiker werden konnte, verdankt er seiner Auswanderung nach Kalifornien und den Medien in der Neuen Welt: Das noch in Teheran aufgenommene Debüt seiner Band Kiosk war 2005 das erste Album aus dem iranischen Untergrund, das bei iTunes zu haben war; das zweite Album führt nun seit Monaten die persischen Verkaufscharts im Internet an. Die amerikanischen Konzerte der Band sind ausverkauft - es gibt eine große iranische Diaspora in den Staaten -, die Klicks bei YouTube werden bald die Millionenschwelle überschreiten, und neulich wurde der scharfzüngige Liedermacher sogar nach Stanford geladen, um einen Vortrag zu halten. Thema: Underground-Musik in Iran.
Zwei Jahrzehnte war Sobhani im Teheraner Untergrund aktiv. Zwischen 1980 und 1988, den Jahren des Krieges gegen den Irak, stand das öffentliche Musikleben still. Nicht nur die Teheraner Symphoniker lösten sich auf, selbst traditionelle persische Musik durfte kaum gespielt werden. Doch indem der Klerus Musik zu Teufelswerk erklärte, trieb er die junge Generation in die verbotenen Klangparadiese des Westens. „Als wir 1987 die Band Tatar2 gründeten, gab es kaum Bands. Entsprechend oft wurde ich von den Revolutionswächtern angehalten, weil ich eine Gitarre trug. Es herrschte Krieg, Chomeini war noch am Leben und Iran eher wie ein kommunistisches Land. Es gab natürlich kein Gesetz, das verbot, öffentlich Gitarren zu tragen. Aber die politische Atmosphäre vermittelte einem durchaus das Gefühl, etwas Falsches zu tun.“
„Musik war das Einzige, das vergessen machte, was man täglich erlebte“
Tatar2 machten englischsprachige Protestsongs, die sie bei Hauskonzerten Freunden vorspielten. Bob Dylan und Pink Floyd waren ihre Helden. „Musik war wie Morphium für uns. Wir hassten die Eindringlinge und wollten unser Land verteidigen. Doch zugleich wurden wir - die Mehrheit der Iraner - vom Regime unserer Rechte beraubt, gedemütigt oder gar getötet. Musik war das Einzige, das vergessen machte, was man täglich erlebte: einerseits den Krieg, andererseits die Zerstörung der Gesellschaft.“
Zum Thema
Zu Beginn der Ära des pragmatischen Präsidenten Rafsandschani traten die geburtenstarken, von der Make-Love-and-War-Bevölkerungspolitik des Revolutionsführers Chomeini hervorgebrachten Jahrgänge ins Bewusstsein der Machthaber. Als die Kinder der Revolution nach dem Krieg zu Teenies heranwuchsen, habe die Islamische Republik begriffen, dass sie diesen ein Minimum an Freiheit zugestehen müsse, analysiert Sobhani die Situation um 1990. So begann ein bis heute anhaltender Prozess der politisch kontrollierten Reintegration der Musik ins tägliche Leben einer Bevölkerung, die heute im Durchschnitt vierundzwanzig Jahre jung und dementsprechend musikhungrig ist.
Vor zehn Jahren schossen die Bands wie Pilze aus dem Boden
Für Musiker wie Arash Sobhani hingegen begann der Kampf mit der Zensur. Mitte der neunziger Jahre fing er an, Texte auf Farsi zu schreiben. Er habe versucht, so konservativ wie möglich zu klingen, um mit seiner damaligen Band Raaz-e Shab (Rätsel der Nacht) ein Rock-Album aufnehmen und veröffentlichen zu dürfen. „Ursprünglich wollten wir uns Esm-e Shab (Name der Nacht) nennen, doch das war ein militärisches Codewort. Also mussten wir uns umbenennen. Nach der langwierigen Zensur jeder zweiten Textzeile brauchten wir schließlich nur noch einige Leute im Erschad-Ministerium, dem Ministerium für Kultur und islamische Führung, zu bestechen, um die Veröffentlichungserlaubnis zu erhalten.“
In der Amtszeit des Reformers Chatami schossen die Bands ab 1997 wie Pilze aus dem Boden. Raaz-e Shab zählten zu den Pionieren einer aufblühenden Musikszene und konnten als Erste größere Konzerte vor Tausenden von Zuhörern geben. „Ich erinnere mich an einen Gig, den wir nach den Studentenunruhen vom Sommer 1999 an der Amir-Kabir-Universität hatten. Da konnte ich förmlich sehen, wie aufmerksam die Studenten unseren Texten lauschten. Sie suchten nach dem Rock-Element darin, das sie zum Schreien und Protestieren animiert. Aber die Zensur hatte fast alles weichgespült.“
Wie so vielen Iranern ist auch Sobhani noch immer die Enttäuschung über jenen Mann anzumerken, für den siebzig Prozent der Wähler stimmten, weil er mehr Demokratie versprochen hatte. „Wir brauchten alle eine gewisse Zeit, um zu begreifen, dass die Reformer bloß eine Art demokratische Fata Morgana waren. Anfangs dachten wir, es würde nur noch zwei Jahre dauern, bis wir endlich alles singen können.“ Länger wollte der Sänger und Gitarrist nicht warten. Noch während der Aufnahmen zum zweiten Album von Raaz-e Shab stellte er die Selbstzensur ein und begann, an jenen politischen Liedern zu feilen, für die Kiosk heute berühmt ist. „Ich hatte das Gefühl, endlich die Formel gefunden zu haben, um Farsi mit Rockmusik zu kombinieren. Ich wollte über gesellschaftliche Themen singen und unabhängig von der Mafia in der Musikindustrie sein.“
Zwischen Sakro-Pop und Dancefloor schmachtende Gruppen werden protegiert
Die Günstlinge der üblichen Vetternwirtschaft in der Musikindustrie kennt heute jedes iranische Großstadtkind: in Gestalt verkitschter, zwischen Sakro-Pop und Dancefloor schmachtender Gruppen wie Arian oder Pesaran-e Aftab (Söhne der Sonne). Von Genehmigungen bis hin zu Sendezeit im staatlichen Rundfunk werde solchen Bands alles zugeschoben, erläutert Sobhani. „Die CDs solcher Gruppen werden schnell und flächendeckend vertrieben, so dass man ihre Musik in den entlegensten Landesteilen kauft, während andere Platten selbst in Teheran schwer zu finden sind. Sie werden so protegiert, dass sie in den frommsten Käffern auftreten können.“
In der Tat: Kaum eine Gruppe ist so populär bei Teenagern wie die sechs Jungs und drei Mädels von Arian, die im Jahre 2000 als erste Musikanten seit der Revolution gemeinsam mit dem anderen Geschlecht auf der Bühne stehen durften, wobei weiblicher Sologesang nach wie vor tabu ist. Und wenn Chris de Burgh im Sommer tatsächlich als erster westlicher Rockstar in Iran auftreten wird, wie die Agentur Fars kürzlich meldete, dann wird Arian das Vorprogramm gestalten. Denn der in Iran beliebte irische Troubadix kommt auf Einladung des einflussreichen Managements der Band.
Jeder, der etwas auf seinen Musikgeschmack hält, hört Musik aus dem Exil
Die Existenz selbst solcher Gruppen und Events wäre freilich vor zehn Jahren noch unvorstellbar gewesen. Aber die Einsicht, nicht wirksam eindämmen zu können, was per Satellit oder Internet auf die Bildschirme gelangt, hat das Regime veranlasst, mediale Gegenspieler aufzubauen. Nicht nur gegen den erotomanen Schmalz-Pop aus Los Angeles, wo über 600.000 Iraner in „TehrAngeles“ leben und auf manchen Satellitensendern die Entwicklungspotentiale eines schlechten persischen Geschmacks erkundet werden, sondern auch und gerade gegen die Protagonisten der iranischen Untergrundszene.
Babak Khiavchi hat 2005 das Label Bamahang in Kanada gegründet, um dieser Szene als Plattform zu dienen. „Musik“, so erläutert er diplomatisch, „besitzt eine enorme Macht, soziale und kulturelle Botschaften zu senden. Der Pop aus L.A. hat diese Potentiale jahrelang dem Massengeschmack und dem Geld geopfert.“ Es fällt auf, dass Khiavchi nicht von politischen Botschaften spricht. Wer die Stars des Untergrunds veröffentlicht, der muss vermutlich auch etwas leiser treten. Einige der Künstler, die er unter Vertrag hat, leben wie das populäre Trio Sarakhs nach wie vor in Iran. Andere wie die lyrischen Altmeister O-Hum, Sobhanis Kiosk oder die hochbegabten Reggae-Gören von Abjeez operieren inzwischen von Europa und den Vereinigten Staaten aus. In Iran kennt und hört sie dennoch jeder, der etwas auf seinen Musikgeschmack hält.
„Musik und Bloggen sind die einzigen Ausdrucksformen, die unsere Jugend hat“
„Wir erhalten täglich Demos von iranischen Bands“, berichtet Khiavchi erfreut und besorgt zugleich: „Aber wenn wir eine musikalische Identität gewinnen wollen, dann brauchen wir unverwechselbare persische Elemente in unserer Musik. Die iranische Staatsbürgerschaft der Künstler reicht nicht aus.“ In dasselbe Horn stoßen auch renommierte Online-Magazine wie „Zirzamin“ oder „TehranAvenue“. Dessen jährlicher virtueller Musikwettbewerb ist zu einem Forum des Untergrunds geworden. Dort war jüngst zu lesen, dass „englische Texte noch keine innovative Musik machen“ und die iranische Alltagsrealität „am besten durch die persische Sprache reflektiert“ werde. Das ist vermutlich richtig; den Hunger nach Anerkennung jenseits der persischsprechenden Community stillt es nicht.
Arash Sobhani, dessen diagnostische, sämtliche Register des Persischen nutzenden Texte für viele zum Leitstern geworden sind, macht sich indessen keine Sorgen. „Musik und das Bloggen sind die einzigen Ausdrucksformen, die unsere Jugend hat. Insbesondere Rap ist inzwischen wahnsinnig populär, da man gar nicht musikalisch sein muss, um sich den Frust von der Seele zu schimpfen. All dies wird in dieser Generation großen Einfluss auf den Begriff von Öffentlichkeit haben, da die Musiker schon heute als deren Sprachrohr fungieren. Ich bin daher zuversichtlich, dass man schon bald bedeutsamere und weitaus rebellischere Musik aus Iran hören wird.“ Wie man die macht - das hat Sobhani seinen Nachfolgern im Teheraner Untergrund schon mal gezeigt.
Offizielle Webseite von Kiosk:
Hichkas: Ekhtelaf - Jangale Asfalt
Hier ein Song über Teheran zum runterladen, mit übersetzung.
"Ekhtelaf (Unterschiede)" aus den Album "Jangale Asfalt (Asfallt-Wald)" von Hichkas, der Vater des persischen Hip Hop.
Hier ist Teheran, die Stadt
Wo dich alles provoziert
Die Provokation deiner Seele bis zum Schrotthaufen
Du merkst das du kein Mensch bisst sonder nur Dreck
Hier sind alle Wölfe
Willst du wie ein Lamm sein?
Lass mich dich ein bisschen Aufklären
Hier ist Teheran du Arschloch
Und kein Witz
Hier geht’s nicht um Blumen und Eis am Stiel
Hier ist der Dschungel, Friss um nicht gefressen zu werden
Die hälfte hier sind Asozial und die hälfte Aggressiv
Die Unterschiede zwischen den Schichten schießt in die Höhe
Und verletzt die Seelen der Menschen
Hier sind alle beieinander
Der Arme und der stink reiche
Im Taxi will keiner den Betrag zahlen
Die Wahrheit ist klar, tu nicht so
Ich mach sie noch klarer
Also bleib Hier und verlass mich nicht
Chorus:
Gott steh auf
ich hab ein Paar Jahre mit dir zu besprächen
Gott steh auf
Sei nicht Sauer auf mich wenn du Aufgestanden bisst
Du hasst noch nichts gesehen, das ist erst der Anfang
Gott steh auf
Ich bin ein Stück Dreck und muss mit dir reden
Chorus
Der Penner und sein Wagen stehen neben ein Mercedes
Ehr und sein Wagen sind nur eine Spritzfahrt mit dem Mercedes Wert
Ich, du und Ehr waren aus dem selben Tropfen
Guck wie weit wir jetzt von einander entfernt sind
Der Grund des Kreisen der Erde ist nicht die Anziehungskraft
Geld bewegt die Erde, das ist krass
Heutzutage steht erst Geld und dann Gott
Für Bauer, Herr und Herrscher
Ein Junge will mit ein armes Kind spielen
Der Vater lässt das nicht zu
Denn das arme Kind hat schmutzige Kleidung, weil es nur diese eine hat
Wir alle kennen diese Katastrophen
Sogar Die Engel kommen nicht hier hin
Um uns vor diese Katastrophen zu retten
Aber wir wollen keine Hilfe
Wenn die Tränen kommen, reicht uns das schon
Die Kranke Person versteht meine Worte
Ich bin noch nicht fertig, komm zurück
Chorus
Chorus
Hasst du dich schon mal in ein Mädchen verliebt?
Ich will klarer sprechen, setz dich hin
Du denkst bei dir das ist die wahre Liebe
Aber dein Perle geht mit einen reichen Jungen, wach auf
Denk daran und sein nicht abhängig von den Leuten um dich herum
Einer in deinem Alter fährt eine fette Karre
Und grinst dich blöd an
Du betest Hasserfüllt
Das du auch reich werden willst
Und dein Neid los wirst
Bete nicht, es wirkt nicht
Du wirst nicht verstanden
Du brauchst nicht zu schlafen um Albträume zu sehen
Komm wie beschimpfen die Welt zusammen
Du musst blind sein wenn du die Angeberei nicht überall siehst
Wenn du an der Straße die Armut und die Prostitution nicht siehst
Gott steh auf
Ein Stück Dreck muss mit dir reden
Oder denkst du auch nur an das was sich lohnt!
Chorus
Chorus
Dass ist unser Unterschied in der Gesellschaft!
hier könnt ihr die mp3 Datei runterladen:
Hichkas: Ekhtelaf - Jangale Asfalt
Dienstag, 19. Februar 2008
Underground-Bands in Teheran
Ein Bericht von ZEIT online, 13.8.2005
Düster, depressiv, kritisch sind Heavy Metal und Rap im Iran. ZEIT online gibt einen Überblick in Musik- und Videofiles (von Kambiz Tavana)
Im Sommer 2001 wurde ich erstmals zu einem Konzert von Underground-Musikern in Teheran eingeladen. Die Heavy Metal Band Damoon J hatte beschlossen, ihr Idol zu ehren: Chuck Schuldiner, den Gründer von Death, der damals mit einem Gehirntumor kämpfte. Die Band spielte ein Programm mit Cover-Versionen von Death, Iron Maiden und Metallica; das Konzert fand in einer kleinen Halle vor 60 Zuschauern statt, Headbanging und Mitsingen inklusive. Einen Teil der Erlöse überwies die Band danach an Schuldiner und schickte ihm auch ein Video.
Video von Kahatamyan:
Ja, es gibt eine Underground-Szene in Iran. Doch diese Musik wurde aus religiösen Gründen nie als künstlerischer Ausdruck geduldet. Unter bestimmten Auslegungen verbietet der Islam sowieso jede Musik, die Freude ausdrückt. Zwar gibt es auch Kleriker, die da weitherziger sind, aber bis vor gut zehn Jahren sahen viele junge Musiker keine andere Möglichkeit, als ihr Talent an religiösen und mystischen Inhalten zu versuchen, um überhaupt auftreten zu dürfen. Gleichwohl, mehr als ein Konzert musste abgebrochen werden, weil das Publikum sichtlich Spaß hatte oder gar mit den Händen klatschte.
Mit dem Amtsantritt des reformorientierten Präsidenten Chatami im Jahr 1997 änderte sich dann einiges, und die junge Generation Irans lernte, ihre Rechte wahrzunehmen. Dubai beispielsweise liegt nicht weit entfernt, und wenn dort Konzerte stattfinden, reisen iranische Jugendliche in Scharen dort hin. So bestand das Publikum im Dubaier Konzert 2002 von Roger Waters überwiegend aus Iranern. Auch die Entwicklung von Heavy Metal in der Türkei wird sehr genau verfolgt - meist über das (verbotene) Satellitenfernsehen. Die digitale Audiotechnik, einschließlich des Brennens von CDs, wird ebenfalls genutzt.
Underground-Musik im Iran verfolgt allerdings ein anderes Konzept als diejenige im Westen, wo sich Heavy Metal und Trash Metal gewissermaßen als außerhalb der Gesellschaft stehend wahrnehmen. Im Iran hingegen steht dahinter eine ganze Gedankenwelt, eine Philosophie, und gerade die Gebildeten sind an dieser Musik interessiert, weil sie in ihr einen Ausdruck von Bewusstsein sehen. Auf Teherans Underground-Bühnen finden sich Intellektuelle und Ingenieure, Schriftsteller und Ärzte, die in die Gitarrensaiten dreschen.
Im folgenden ein paar Beispiele aus der Teheraner Underground-Szene.
Video von Hich Kas ft. Reveal: Tirippe Ma:
Zunächst ein Video von einem privaten Konzert der Band Kahatamyan sowie ein Auszug aus ihrer CD. Kahatamyan spielt nur Instrumentals und hofft, deshalb legal publizieren zu können. Neben denn Heavy Metal-Bands hat sich auch eine Rap-Szene entwickeln können, inspiriert von dem Film 8miles; über das Leben von Eminem. Die persische Sprache ist sehr flexibel und eignet sich gut zum Rappen. Das vorliegende Video zeigt die Band Hich Kas, was auf Deutsch "Niemand" bedeutet. Es ist mit einer Handy Cam gedreht, und die Digitaleffekte erinnern an Biohazard. Rap im Iran geht inhaltlich weiter als Heavy Metal. Die Texte kritisieren religiöse Zwänge und den Radikalismus, manche sind anzüglich und dreckig; was als Protest gegen die Beschränkungen der gesellschaftlichen Freiheit im Land verstanden werden kann. Viele Texte sind einfach nur düster, sehr traurig, nihilistisch, und auch das drückt Wirklichkeit aus. Das Rap-Video heißt Tirippe Ma, was Slang ist und "So sind wir" bedeutet: Obwohl uns sehr wohl bewusst ist, was wir wissen und was wir nicht wissen, bestehen wir dennoch darauf, selbst zu entscheiden; eine brisante Botschaft.
Zwei weitere Rap-Audiofiles folgen:
Rapper Kami B. präsentiert Leben oder Tod (Marg Ya Zendegi), ein depressives Stück. Der Refrain sagt: "Kein Unterschied zwischen Leben und Tod / Denn jeder ist gegen die Jugend". Das Stück enthält auch eine mystische Botschaft, denn es bittet Gott um Hilfe, und zwar um seine Hilfe und nicht um das, was die Kleriker bieten. Kami B. sagt, er habe das Chaos um ihn herum satt; ihm sei klar, dass er für das Land kämpfe, doch die anderen würden ihn falsch verstehen. Der andere Rap kommt von einer Band namens Sokr, was göttliche Tröstung bedeutet. Sokr kritisiert die Reichen und klagt, dass es ein Desaster für Irans Gesellschaft ist, dass Geld in Wahrheit stärker sei als alles andere: "Geld ist Macht", so lautet der Refrain.
Diese und andere Files kursieren im Land. Underground im Iran ist eine starke und vielfältig Szene. Sie ist im Westen bislang weithin unbekannt geblieben.
Der Autor ist Redakteur der reformorientierten Teheraner Tageszeitung Shargh
Übersetzung aus dem Englischen: Gero von Randow
Downloads:
Video:
Kahatamyan (2.7 MB als wmv)
Kahatamyan (bessere Qualität, 75 MB als mpg)
Hich Kas ft. Reveal: Tirippe Ma (1.7 MB als wmv)
Hich Kas ft. Reveal: Tirippe Ma (bessere Qualität, 50 MB als mpg)
mp3:
Kami B.: Marg Ya Zendegi (Leben oder Tod)
Sokr: Ghodrate Pool (Geld ist Macht)
Düster, depressiv, kritisch sind Heavy Metal und Rap im Iran. ZEIT online gibt einen Überblick in Musik- und Videofiles (von Kambiz Tavana)
Im Sommer 2001 wurde ich erstmals zu einem Konzert von Underground-Musikern in Teheran eingeladen. Die Heavy Metal Band Damoon J hatte beschlossen, ihr Idol zu ehren: Chuck Schuldiner, den Gründer von Death, der damals mit einem Gehirntumor kämpfte. Die Band spielte ein Programm mit Cover-Versionen von Death, Iron Maiden und Metallica; das Konzert fand in einer kleinen Halle vor 60 Zuschauern statt, Headbanging und Mitsingen inklusive. Einen Teil der Erlöse überwies die Band danach an Schuldiner und schickte ihm auch ein Video.
Video von Kahatamyan:
Ja, es gibt eine Underground-Szene in Iran. Doch diese Musik wurde aus religiösen Gründen nie als künstlerischer Ausdruck geduldet. Unter bestimmten Auslegungen verbietet der Islam sowieso jede Musik, die Freude ausdrückt. Zwar gibt es auch Kleriker, die da weitherziger sind, aber bis vor gut zehn Jahren sahen viele junge Musiker keine andere Möglichkeit, als ihr Talent an religiösen und mystischen Inhalten zu versuchen, um überhaupt auftreten zu dürfen. Gleichwohl, mehr als ein Konzert musste abgebrochen werden, weil das Publikum sichtlich Spaß hatte oder gar mit den Händen klatschte.
Mit dem Amtsantritt des reformorientierten Präsidenten Chatami im Jahr 1997 änderte sich dann einiges, und die junge Generation Irans lernte, ihre Rechte wahrzunehmen. Dubai beispielsweise liegt nicht weit entfernt, und wenn dort Konzerte stattfinden, reisen iranische Jugendliche in Scharen dort hin. So bestand das Publikum im Dubaier Konzert 2002 von Roger Waters überwiegend aus Iranern. Auch die Entwicklung von Heavy Metal in der Türkei wird sehr genau verfolgt - meist über das (verbotene) Satellitenfernsehen. Die digitale Audiotechnik, einschließlich des Brennens von CDs, wird ebenfalls genutzt.
Underground-Musik im Iran verfolgt allerdings ein anderes Konzept als diejenige im Westen, wo sich Heavy Metal und Trash Metal gewissermaßen als außerhalb der Gesellschaft stehend wahrnehmen. Im Iran hingegen steht dahinter eine ganze Gedankenwelt, eine Philosophie, und gerade die Gebildeten sind an dieser Musik interessiert, weil sie in ihr einen Ausdruck von Bewusstsein sehen. Auf Teherans Underground-Bühnen finden sich Intellektuelle und Ingenieure, Schriftsteller und Ärzte, die in die Gitarrensaiten dreschen.
Im folgenden ein paar Beispiele aus der Teheraner Underground-Szene.
Video von Hich Kas ft. Reveal: Tirippe Ma:
Zunächst ein Video von einem privaten Konzert der Band Kahatamyan sowie ein Auszug aus ihrer CD. Kahatamyan spielt nur Instrumentals und hofft, deshalb legal publizieren zu können. Neben denn Heavy Metal-Bands hat sich auch eine Rap-Szene entwickeln können, inspiriert von dem Film 8miles; über das Leben von Eminem. Die persische Sprache ist sehr flexibel und eignet sich gut zum Rappen. Das vorliegende Video zeigt die Band Hich Kas, was auf Deutsch "Niemand" bedeutet. Es ist mit einer Handy Cam gedreht, und die Digitaleffekte erinnern an Biohazard. Rap im Iran geht inhaltlich weiter als Heavy Metal. Die Texte kritisieren religiöse Zwänge und den Radikalismus, manche sind anzüglich und dreckig; was als Protest gegen die Beschränkungen der gesellschaftlichen Freiheit im Land verstanden werden kann. Viele Texte sind einfach nur düster, sehr traurig, nihilistisch, und auch das drückt Wirklichkeit aus. Das Rap-Video heißt Tirippe Ma, was Slang ist und "So sind wir" bedeutet: Obwohl uns sehr wohl bewusst ist, was wir wissen und was wir nicht wissen, bestehen wir dennoch darauf, selbst zu entscheiden; eine brisante Botschaft.
Zwei weitere Rap-Audiofiles folgen:
Rapper Kami B. präsentiert Leben oder Tod (Marg Ya Zendegi), ein depressives Stück. Der Refrain sagt: "Kein Unterschied zwischen Leben und Tod / Denn jeder ist gegen die Jugend". Das Stück enthält auch eine mystische Botschaft, denn es bittet Gott um Hilfe, und zwar um seine Hilfe und nicht um das, was die Kleriker bieten. Kami B. sagt, er habe das Chaos um ihn herum satt; ihm sei klar, dass er für das Land kämpfe, doch die anderen würden ihn falsch verstehen. Der andere Rap kommt von einer Band namens Sokr, was göttliche Tröstung bedeutet. Sokr kritisiert die Reichen und klagt, dass es ein Desaster für Irans Gesellschaft ist, dass Geld in Wahrheit stärker sei als alles andere: "Geld ist Macht", so lautet der Refrain.
Diese und andere Files kursieren im Land. Underground im Iran ist eine starke und vielfältig Szene. Sie ist im Westen bislang weithin unbekannt geblieben.
Der Autor ist Redakteur der reformorientierten Teheraner Tageszeitung Shargh
Übersetzung aus dem Englischen: Gero von Randow
Downloads:
Video:
Kahatamyan (2.7 MB als wmv)
Kahatamyan (bessere Qualität, 75 MB als mpg)
Hich Kas ft. Reveal: Tirippe Ma (1.7 MB als wmv)
Hich Kas ft. Reveal: Tirippe Ma (bessere Qualität, 50 MB als mpg)
mp3:
Kami B.: Marg Ya Zendegi (Leben oder Tod)
Sokr: Ghodrate Pool (Geld ist Macht)
Linkaustausch (Link Exchange)
Bist du an ein Linkaustausch (Link Exchange) interessiert ist, einfach mein Link (http://www.iran-underground.blogspot.com) in deiner Internetseite stellen und eine e-mail mit Link, Name und kurze Beschreibung über deine Internetseite an mich schicken.
e-mail: aaghaapesar@googlemail.com
e-mail: aaghaapesar@googlemail.com
Montag, 18. Februar 2008
Kurzes über Iran und Irans Underground Musik
Die von euch die noch nie in Iran waren und keine iranische Freunde haben, kennen Iran nur aus den Medien, also hauptsächlich den Nachrichten.
So sieht das Bild wahrscheinlich aus: Krieg, Terrorismus, Atombombe
Ich will garnicht über dieses Bild diskutieren.
Das Hauptproblem von Iran ist aber nicht die Außenpolitik, was man auch hier in den Medien mitbekommt, sondern vielmehr die Innenpolitik. Ich meine soziale Freiheiten, Meinungsfreiheit und ....
Also in Iran ist Alkohol verboten, gibt es aber im Schwarzmarkt, alles was Sie wollen. Sehr viele Iraner trinken, und wenn, dann aber richtig!!!
Trotzdem kann man dafür ausgepeitscht werden. Weil es eben illegal ist und das Auspeitschen die Strafe. Ich trinke und wurde auch nie ausgepeitscht. Von meinen Freunden auch keiner, aber ich kenne welche die ausgepeitscht wurden.
In Iran ist die Freundschaft zwischen unverheiratete Jungs und Mädchen verboten. Eigentlich weis ich gar nicht ob es ein Gesetz dafür gibt. Auf jeden fall ist es verboten.
Trotzdem gibt es natürlich Freundschaften und Liebe zwischen den Jugendlichen die sich draußen oder in Partys treffen. Liebe kann man halt nicht verbieten ;-)
Die Musikwelt ist in Iran auch anders. Es gibt legale Musik und illegale Musik. Der Unterschied: legale Musik kannst du in öffentlichen Geschäften und so kaufen, illegale vom Schwarzmarkt oder einfach vom Internet.
Legale Musik ist die Musik die vom Kulturministerium zugelassen ist.
Die Underground Musik des Irans ist in den letzten 5 Jahren sehr stark gewachsen. Sie werden von der Regierung noch geduldet. Offiziell verkaufen dürfen sie ihre Produkte natürlich nicht. Öffentliche Konzerte natürlich auch nicht.
Es gibt viele Underground Gruppen in Iran die Rock und Hard Rock oder Metall spielen. Besonders Stark ist aber der Hip Hop bereich.
So sieht das Bild wahrscheinlich aus: Krieg, Terrorismus, Atombombe
Ich will garnicht über dieses Bild diskutieren.
Das Hauptproblem von Iran ist aber nicht die Außenpolitik, was man auch hier in den Medien mitbekommt, sondern vielmehr die Innenpolitik. Ich meine soziale Freiheiten, Meinungsfreiheit und ....
Also in Iran ist Alkohol verboten, gibt es aber im Schwarzmarkt, alles was Sie wollen. Sehr viele Iraner trinken, und wenn, dann aber richtig!!!
Trotzdem kann man dafür ausgepeitscht werden. Weil es eben illegal ist und das Auspeitschen die Strafe. Ich trinke und wurde auch nie ausgepeitscht. Von meinen Freunden auch keiner, aber ich kenne welche die ausgepeitscht wurden.
In Iran ist die Freundschaft zwischen unverheiratete Jungs und Mädchen verboten. Eigentlich weis ich gar nicht ob es ein Gesetz dafür gibt. Auf jeden fall ist es verboten.
Trotzdem gibt es natürlich Freundschaften und Liebe zwischen den Jugendlichen die sich draußen oder in Partys treffen. Liebe kann man halt nicht verbieten ;-)
Die Musikwelt ist in Iran auch anders. Es gibt legale Musik und illegale Musik. Der Unterschied: legale Musik kannst du in öffentlichen Geschäften und so kaufen, illegale vom Schwarzmarkt oder einfach vom Internet.
Legale Musik ist die Musik die vom Kulturministerium zugelassen ist.
Die Underground Musik des Irans ist in den letzten 5 Jahren sehr stark gewachsen. Sie werden von der Regierung noch geduldet. Offiziell verkaufen dürfen sie ihre Produkte natürlich nicht. Öffentliche Konzerte natürlich auch nicht.
Es gibt viele Underground Gruppen in Iran die Rock und Hard Rock oder Metall spielen. Besonders Stark ist aber der Hip Hop bereich.
Sonntag, 17. Februar 2008
Iran Underground Music
in kürze präsentieren wir euch hier die aktuellsten Nachrichten über Irans Untergrundmusic (Hauptsächlich Hip Hop).
Hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack. „Bazam Kalan (schon wieder die Bullen!)“ von „Pishro feat. Hichkas“:
Pishro feat. Hichkas - Bazam Kalan
Hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack. „Bazam Kalan (schon wieder die Bullen!)“ von „Pishro feat. Hichkas“:
Pishro feat. Hichkas - Bazam Kalan
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